Scharfe Kritik an Tesla

Hunderttausende Uiguren (Uyghuren) sind in der chinesischen Provinz Xinjiang (Uyghuristan) in Umerziehungslagern eingesperrt und müssen Zwangsarbeit leisten. In dieser Region hat Tesla nun einen neuen Showroom eröffnet. Das sorgt für Empörung.

Bereits an Silvester hat Tesla über die chinesische Social-Media-Plattform Weibo die Eröffnung neuer Ausstellungsräume in Urumqi, der Hauptstadt der Provinz Xinjiang (Uyghuristan), angekündigt. „Am letzten Tag des Jahres 2021 treffen wir uns in Xinjiang (Uyghuristan)“, hieß es auf dem Weibo-Kanal von Tesla.

Das sorgt nun – mit einigen Tagen Verzögerung – für Unmut. Menschenrechtler und US-Politiker kritisieren Tesla für die Wahl des Standorts seiner neuen Niederlassung. Schließlich soll Peking dort westlichen Regierungen und Menschenrechtsgruppen zufolge mit Hilfe von sogenannten Umerziehungslagern und Zwangsarbeit die muslimische Minderheit der Uiguren (Uyghuren) unterdrücken. China bestreitet dies.

Heftige Vorwürfe aus den USA

Der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen, die größte muslimische Organisation in den USA, warf Tesla nun vor, „Völkermord zu unterstützen“. Auch der republikanische US-Senator Marco Rubio kritisierte die Eröffnung von Teslas neuem Laden in Xinjiangs  (Uyghuristan) Hauptstadt Urumqi aufs Schärfste. „Staatenlose Firmen helfen der kommunistischen Partei Chinas, Völkermord und Versklavung in der Region zu vertuschen“, schrieb er auf Twitter.

Sanktionen und ein neues Gesetz

Eine Sprecherin von US-Präsident Joe Biden erklärte gestern auf Nachfrage, sie wolle sich nicht zu einzelnen Firmen äußern. Die Regierung sei aber klar der Meinung, dass die Privatwirtschaft die „Menschenrechtsverletzungen und den Völkermord in Xinjiang (Uyghuristan) “ ablehnen sollte. Firmen, die über Geschäfte in China zur Zwangsarbeit oder Menschenrechtsverletzungen beitrügen, würden zur Rechenschaft gezogen, warnte sie.

Die USA haben wegen der Situation in Xinjiang (Uyghuristan) bereits Sanktionen verhängt. Erst im Dezember war zudem mit der Unterschrift von Präsident Biden der „Uyghur Forced Labor Prevention Act“ in Kraft getreten. Auf Basis dieses Gesetzes können nun auch Importe von dort untersagt werden.

VW betreibt eigenes Werk in Xinjiang (Uyghuristan)

Tesla ist derweil nicht der einzige internationale Autohersteller, der in Xinjiang aktiv ist. Der deutsche Autokonzern Volkswagen betreibt dort sogar ein eigenes Werk, wofür er in der Vergangenheit immer wieder heftig kritisiert wurde. Importverbote seitens der USA muss VW aber auch nach dem neuen Gesetz nicht fürchten. Die Autos, die im Volkswagen-Werk in Xinjiang gebaut werden, sind für den chinesischen Markt bestimmt.

Unter dem Strich wird es für internationale Unternehmen zunehmend schwierig, im Spannungsfeld zwischen ausländischen Sanktionen und Menschenrechtsverstößen in China zu operieren. Erst kürzlich kündigte der US-Chiphersteller Intel an, keine Waren und Dienstleistungen aus Xinjiang (Uyghuristan) mehr nutzen zu wollen. Auf starke Kritik und Boykottaufrufe aus China folgte jedoch umgehend eine Entschuldigung des Konzerns auf Weibo.

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Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/tesla-autohaus-xinjiang-uiguren-101.html

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