Einsatz für Gefangene in Ägypten, China und Iran

Einsatz für Gefangene in Ägypten, China und Iran

Eichstätt (buk) Der „Tag der Menschenrechte“ am 10. Dezember ist nicht mehr fern, in der Eichstätter Ortsgruppe von „Amnesty International“ (AI) bereitet man sich bereits intensiv darauf vor. Mit Appellbriefen an die jeweiligen Regierungen, welche AI zu unterzeichnen bittet, will man sich in nächster Zeit insbesondere für drei zu Unrecht inhaftierte Menschen in Ägypten, im Iran und in China einsetzen.

Daneben sammeln die Eichstätter Menschenrechtler weiter für ihren heuer im Sommer neu übernommenen „Betreuungsfall“ Salidzhon Abduraimovich Abdurakhmanov, einen 66-jährigen Journalisten und Menschenrechtsverteidiger, Unterschriften, die an die Regierung von Usbekistan gerichtet sind.

Petitionen, Karten und Briefe an die jeweiligen Regierungsbehörden sollen für drei konkrete Fälle Hilfe bringen, wie Gruppensprecherin Gaby Casper hofft – etwa in Ägypten für Mahmoud Abu Zeid. Er ist Fotojournalist und arbeitete für internationale Medien. 2013 kam er in Haft, als er mit seiner Kamera die gewaltsame Niederschlagung von Protesten dokumentierte. Er wurde gefoltert und saß fast zwei Jahre ohne Anklageerhebung in Haft. Ihm droht die Todesstrafe. Mahmoud Abu Zeid ist ein gewaltloser Gefangener, der nie hätte inhaftiert werden dürfen.

Zweitens geht es um die 34-jährige Zeynab Jalalian, die der kurdischen Minderheit im Iran angehört und sich für die Rechte dieser Minderheit einsetzte. Sie verbüßt eine lebenslange Haftstrafe und läuft Gefahr, ihr Augenlicht zu verlieren, weshalb sie dringend medizinisch behandelt werden muss. Vermutlich sind ihre Augenprobleme auf Folter während der Verhöre zurückzuführen. Seit Jahren verweigern ihr die iranischen Behörden die dringend benötigte medizinische Behandlung. Und schließlich geht es um IlhamTohti aus China. Der renommierte Wirtschaftsprofessor wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, nachdem er ein Internetportal gegründet hatte, das über die Situation der uigurischen Minderheit in China informierte. 2014 wurde Ilham Tohti verschleppt, monatelang ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten, gefoltert und zu Haft auf Lebenszeit verurteilt. Die Uiguren (Uyghuren) sind eine muslimische Minderheit in China, die regelmäßig schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind.

Derzeit ist man zusammen mit weiteren AI-Gruppen auch beteiligt an der Organisation einer Großveranstaltung zum „Tag der Menschenrechte“, die bereits am Sonntag, 4. Dezember, im Stadttheater Ingolstadt über die Bühne gehen soll. Hier will man nicht nur Unterschriften sammeln, sondern Aufgabe der Eichstätter AI-Gruppe ist es auch, die dort auftretenden Musikgruppen zu betreuen. Heuer ist das „Die farykte Kapelle“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht eine Rede des Islamwissenschaftlers Milad Karimi von der Universität Münster über „Menschenrechte im Angesicht der Flucht“.

Die Veranstaltung im Theater-Foyer beginnt am Sonntag um 10.30 Uhr und endet um 13.30 Uhr; der Eintritt ist frei.

Dieser Beitrag wurde bei uns Editiert.
Quelle: http://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/Eichstaett-Einsatz-fuer-Gefangene-in-AEgypten-China-und-Iran;art575,3297381#plx2108324424

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